Geschichte
Dass es schwierig ist in einer „fasnachtslosen“ Gegend eine Guggemusig ins Leben zu rufen (Huttwil war damals noch Konfettifrei), mussten auch die acht Jungen Leute aus Rohrbach erfahren. Nach der Gründung im Hinter-Zimmer des Restaurants Post und im Beisein des Gemeindeschreibers Appenzeller hatte der 1985 neu gegründete Verein von Beginn weg mit etlichen Problemen zu kämpfen. Vorderhand beschränkte man sich bei einem Mitgliederbeitrag von Fr. 7.- auf zwei bis drei Auftritte pro Saison plus einer Darbietung am Silvester in der Disco Walterswil. Dabei wurden nicht nur die „einfachen“ Kostüme (zum Beispiel aus einem Kartoffelsack) selber genäht, sondern grösstenteils auch die Instrumente selber gebastelt.
1987 konnte Präsident Dieter Hofer bereits 14 Aktivmitglieder im Probelokal im alten Häbernbad begrüssen. Doch der Fleiss der Mitglieder liess zu wünschen übrig, darum mussten zahlreiche Auftritte abgesagt werden. Ausser den legendären Brunnenkonzerten „Brunnenblues“ fristete der Verein sein Dasein ohne allzu grossen Aktionsradius und stand auch einige Male der Auflösung nahe.
Doch als die 90er-Jahre anbrachen, ging es mit den Gaugesumpfer steil bergauf. Besonders als die nimmermüde Jacqueline Flückiger 1991 das Amt der Präsidentin übernahm, stieg die Anzahl der Mitglieder (zahlreiche aus Huttwil) und Auftritte. Zudem wurde Disziplin grossgeschrieben, was eine gesteigerte Musikqualität und Kollegialität sowie bessere Auftritte mit sich zog. Der Name „Gaugesumpfer“ wurde langsam aber sicher ein Begriff für fetzige Auftritte. Wo die Gaugesumpfer auftauchten, stieg der Stimmungspegel rasant. Besonders legendär waren die zwei Skiweekends auf der Elsigenalp, wo jeweils kein Auge und keine Kehle trocken blieb. Ebenfalls süffisant sind die alljährlichen Übungsweekends in der Naturfreundehütte später im Eriz und neu im Wisli in Wyssachen, wo nicht nur der musikalische Grundstein für die jeweils neue Saison gelegt, sondern auch kameradschaftlich die Verbundenheit noch mehr geschnürt wird.
Nochmals einen Quantensprung nach vorne machte der Verein 1994. Die Narrenfanatiker fanden nach jahrelanger Suche endlich in Huttwil im Walkeareal das ideale Übungslokal, wo man nach einem internen Wechsel in einen noch grösseren Raum bis 2014 sesshaft war.
Nach einem 2-jährigen Aufenthalt im Buesu-Pintli als Übungsraum fanden wir 2016 ein geeignetes Lokal in Dürrenroth.
Lange Zeit waren die Gaugesumpfer eine Berner Gugge, welche zwei Drittel ihrer Auftritte im Luzerner Hinterland absolvierte. Erst Ende der 90er Jahre, als auch der Kanton Bern langsam aus seinem fasnächtlichen Dornröschenschlaf erwachte, mehrten sich die Auftritte in bernischen Dörfern. Highlights sind heutzutage vor allem die weiten Reisen ins Wallis oder Welschland, sprich Visp, und Delémont. Auch in Bassersdorf ZH waren wir schon ein paar Male zu Gast. Ein weiters Highlight war die Fasnacht in Büsingen(DE).
Im Januar 2005 feierten die Gaugesumpfer ihr 20-Jähriges Bestehen.
Um diesen Anlass gerecht zu werden, wurde um unser Gründungsmietglied Jürg Beck, ein Ok-Aufgestellt welches ein zweitägiges Fest der SUPERLATIVE organisierte. Mit dabei waren zahlreiche Guggenmusiken, viele Gäste und alles was es sonst für Leib und Seele benötigt.
Leider ist ein Jubiläum häufig auch ein Abschied. Viele langjährige Mitglieder hängen das Fasnachtsgewand an den Nagel. So kam es, dass zahlreiche, tragende Mitglieder den Hut nahmen und sich die Anzahl der Mitglieder stark dezimierte.
Nun hiess es ein weiteres Mal ‘’Wie weiter?’’ Die Gaugesumpfer entschieden sich 2007 die mittlerweile legendären AUTSUMPFER zu gründen und unterstützen. Man verlor zwar zum einen wertvolle Aktivmitglieder, konnte jedoch zum anderen helfende Hände und kluge Köpfe behalten. So ging es also weiter unter dem Leitsatz des Ex-Präsidenten, Daniel Lanz: ‘’Ufgäh zöut nid!’’
2010 stand bereits das 25-Jahr-Jubiläum auf dem Programm, unter dem Motto ‘’25 Johr Himmu & Höu’’.
Man entschied sich dieses Jubiläum in kleinerem Rahmen durch zu führen als noch 5 Jahre zuvor. Das Jubi-Fest fand in der Turnhalle Rohrbach statt, wie auch die damals alljährlichen Maskenbälle. Leider fand ein Jahr später dann, mangels Besucher, der vorerst letzte Maskenball statt.
2012 dann wurde als Ersatz für den Maskenball, das Fescht ‘’Weisch no?!’’ ins Leben gerufen. Dies mit dem klaren Ziel, die Ü30-Generation anzulocken, mit Erfolg! Die Rückmeldungen waren immens. So hatten wir nun wieder einen rentablen Jahresanlass gefunden. Seit 2015 treten die legendären The Bebops regelmässig am ‘’Weisch no?!’’ auf.
Einen weiteren Rückschlag gab es ein paar Jahre später, nach einer Ereignisreichen Saison, als wieder wertvolle Musikanten das Schiff verliessen. Eine Umstrukturierung war nötig und so kam es zum damaligen Motto ‘’Mir boue um!’’ Mit der tatkräftigen Unterstützung der Autsumpfer und der Rückkehr unserer Tampi-Legende, Liesi Spiering strebte der Verein dem ehrgeizigen Ziel entgegen, mit sehr wenig Mitgliedern sensationelle Auftritte abzuliefern. Auch die damalige Präsidentin, Dagmar Franz, hatte dabei kein einfaches Los. Nicht nur weil sie aufgrund ihres Nachnamens und trotz offensichtlich bevorstehender ‘’Kernspaltung’’ (Schwangerschaft) oftmals als HERR FRANZ betitelt wurde.
Nun im Jahre 2018 steht unser, mit Absicht so gewähltes 33-Jahr-Jubiläum auf dem Programm. 33, warum? Ganz einfach. Die Fasnachtszahl ist 11 weil die Fasnacht am 11.11. beginnt.3x11=33 und 2018-1985 (Gründungsjahr) ergibt auch 33! Das Motto war also schnell gefunden.
33 Johr Gaugesumpfer – Mir fiire we mir wei!
Also lassen wir es diese Jahr, unter der Regentschaft der ‘’Mutter aller Sumpfer’’ Monika Brechbühler, so richtig krachen! (Monika Brechbühler gilt altershalber aber nicht zuletzt wegen ihres Führungsstils, der Dienstjahre und der wiederholten 100% Anwesenheit als ‘’Vereins-Mutter’’)
.... Fortsetzung folgt!
(innerhalb der nächsten 13 Jahre! ;-P)